Die Regeln der Fotografie – die du auch brechen kannst!
Mit diesen Regeln möchte ich dir ein paar Tipps und Tricks an die Hand geben, die deinen Bildern das gewisse etwas verleihen und dich auf deinem täglichen Trip begleiten – können! Regeln sind dafür da, gebrochen zu werden – man sollte sie aber dennoch kennen. Fangen wir also an:
#1 Bei Mensch und Tier, Blende 4
Gerade bei Portraits möchte man einen schönen knackigen Vordergrund (die Person oder das Tier) und einen unscharfen Hintergrund haben. Bei der Portraitbildern kann man sogar bis auf f2.8 hoch gehen, da die Person meist still bleibt und der Fokus nicht so schnell verrutscht. Bei Kindern und Tieren, kann es aber schnell mal passieren, dass diese sich Bewegen – die Blende 4 verzeiht einen solchen „Ruckler“.
#2 Für Schärfe ohne Ende, nimm die kleinste Blende!
Je kleiner (geschlossener) die Blende, desto mehr Tiefenschärfe hast du. Doch hierbei solltest du aufpassen. Die „beste“ Tiefenschärfe ist von jedem Objektiv unterschiedlich. Meist liegt sie zwischen f8 – f11 – alles darüber kann dazu führen, dass du an Tiefenschärfe verlierst.
#3 Ist die Sonne im Rücken, solltest du den Auslöser drücken!
Es ist immer einfacher mit der Sonne, anstatt gegen die Sonne zu fotografieren. Es sei denn du möchtest die Sonne als Stilmittel in deinem Bild haben.
#4 Zwischen 11 und 3 hat der Fotograf frei!
In der Mittagszeit steht die Sonne am höchsten, dadurch gibt es oft starke und harte Kontraste zwischen den sonst so schön schattigen und ausgeleuchteten Bereichen eines Bildes. Je niedriger die Sonne steht, desto mehr reflektierendes Licht strahlt von Objekten an andere ab. Dadurch hast du weichere Schatten in deinem Bild, was es wiederrum angenehm fürs Auge macht.
#5 Ist die Blende unter 3, wird der Hintergrund zu Brei.
Ähnlich wie zu Tipp 2, haben wir es hier genau umgekehrt. Wenn du deine Blende auf unter 3 setz, wird der Hintergrund unscharf und du erhältst ein schönes Bokeh. Die Blende bzw. die Unschärfe ist natürlich auch immer abhängig zur Brennweite und Fokus. Hierzu in einem anderem Beitrag mehr.
#6 Vordergrund macht Bild gesund!
Bei der Landschaftsfotografie kann man am besten eine Tiefe im Bild erzeugen, wenn man ein Objekt im vorderen Teil des Bildes hat. Dies kann scharf oder auch unscharf sein, das spielt erstmal keine Rolle, wenn dein eigentlicher Fokus im Hintergrund liegt. Anbei möchte ich dir ein Bild zeigen – einmal ohne und mit Vordergrund. Welches sagt dir mehr zu?
#7 Egal ob Peak Design, Cullmann oder Manfrotto, erst mit dem Stativ gelingt das Langzeitfoto.
Gerade bei Langzeitbelichtungen kommst du um ein stabiles Stativ nicht drumherum. Die Faustregel besagt, dass du Bilder verwacklungsfrei hinbekommst, wenn die Belichtungszeit an deine Brennweite angepasst wird. Daraus ergibt sich bei einer Brennweite von 200mm, eine Belichtungszeit von 1/200 Sekunde. Mit Bildstabilisator evtl. sogar etwas höher. Möchtest du länger belichten, kommst du um ein Stativ nicht drum herum, dachte dabei aber darauf, den Bildstabilisator auszustellen – den brauchst du dann nämlich nicht mehr. Die Kamera versucht dann etwas zu korrigieren was eigentlich nicht zu korrigieren ist. Das würde dein scharfes Bild unscharf machen.
#8 Wenn die Sonne lacht, nimm Blende 8.
Mit der Blende 8 hast du bei strahlender und direkter Sonne meist den besten Kompromiss bestimmte Bilddetails zu behalten. Dennoch ist es eine Regel die vermutlich aus den Zeiten von Analogen Kamera kommt, bei denen die Verschlusszeiten noch nicht so hoch waren, wie heutzutage. Mit heutigen Kameras kann man Verschlusszeiten von 1/8000 erreichen und dennoch mit offener Blende (z.B. f1.4) bei Sonnenlicht fotografieren. Dennoch bekommt man bei Blende 8 eine schöne Tiefenschärfe hin.
#9 Bewegung mit offener Blende fotografieren.
Aber wieso? Nun es ist recht einfach erklärt. Diese Regel bezieht sich auf das Objekt, welches du fotografieren willst. Je kleiner deine Blende ist, desto kürzer kannst du die Verschlusszeit einstellen. Gerade bei schnell bewegenden Objekten, benötigst du eine kurze Verschlusszeit damit das Objekt scharf und nicht verwackelt ist.
#10 Machst du deine Bilder in Raw, macht dich das Bearbeiten froh.
Mit dem RAW-Bildformat hast du einfach wesentlich mehr Informationen in einem Bild, als wenn du es als komprimiertes JPEG Bild abspeicherst. Gerade in der Nachbearbeitung von Bildern kommt dir dies zugute. In dem Beitrag RAW vs. JPEG kannst du dir diese Thematik im Detail anschauen.
#11 Die beste Kamera ist die, die du hast!
In der Fotografie kommt es in erster Linie auf das Motiv an – bei einem schlechten Motiv bringt dir auch die beste Kamera und das beste Objektiv nichts. Ich habe bereits wirklich tolle Fotos von Leuten auf Instagram gesehen, die ausschließlich mit dem Smartphone fotografieren. Zudem hat man auch nicht immer eine Vollformat Kamera dabei – das Motiv selbst kann aber jeden Moment weg sein – nimm also das was du hast.