Vektor? Pixel? Was ist was?

Vektor? Pixel? Was ist was?

In diesem Beitrag möchte ich dir den grundlegenden Unterschied zwischen Vektoren und Pixel leicht erklären. Ich kann soviel verraten: Es ist nicht all zu schwer 😉

Während meiner privaten und beruflichen Laufbahn habe ich es schon oft erlebt, dass man nach gewissen Daten für z.B. ein Logo gefragt und man Dateien bekommen hat bei denen man sich nur dachte: Das ist nicht dein Ernst? Dir ist es bestimmt auch so ergangen, oder wird es noch ergehen, nachdem du diesen Beitrag gelesen hast.

Ich möchte dir erst einmal erklären, was beides ist und dann erst darauf eingehen, wann du was am besten verwendest.

Was ist ein Pixel, und welche Vor- und Nachteile bietet es?

Ein Pixel, ist ein Pixel, ist ein Pixel – das kennst du schon von den Rosen. Ein Pixel ist eine feste Maßeinheit, die komischerweise keine Maßeinheit ist, die man „einfach so“ in eine andere Maßeinheit umrechnen kann. Komisch, oder ? Genau wie bei den Rosen? Nun, ich versuche es dir zu erklären: Ein Pixel ist eine feste Konstante, die Farbinformationen in einer bestimmten Bit-Zahl speichert. Über Farbräume, Bits und Co erfährst du in einem anderen Beitrag später mehr. Man kann nicht genau sagen, wie groß ein Pixel ist, da es immer in Abhängigkeit vom Ausgabemedium steht. Ein „normaler“ Bildschirm hat in der Regel eine Auflösung von 72 – jetzt pass auf – dpi, dpi steht für „dots per inch“ – also Punkte pro Inch. Ein Inch hat 2,54 cm! Das bedeutet das auf einer Strecke von 2,54 cm insgesamt 72 Punkte ergo Pixel sind. Je höher deine Auflösung des Ausgabemediums also ist, desto mehr Pixel passen auf diese Fläche. Die Retina-Displays von Apple haben z.B. 144 dpi, also die doppelte Anzahl, weshalb dasselbe Bild auf dem einen Monitor groß und auf dem anderem klein erscheint. Wenn du etwas drucken lassen möchtest, dann sind wir bereits im Bereich von 300 dpi oder 600 dpi!

Nun weißt du was ein Pixel eigentlich ist – aber was kannst du nun mit dieser Information anfangen? Erstmal nicht viel, das kommt jetzt. Im ersten Abschnitt habe ich dir erklärt, was ein Pixel ist und was es speichert – jetzt was wir damit genau machen bzw. nicht machen können.

Nehmen wir mal an, deine Kamera hat eine 12 Megapixel Auflösung. Die Megapixelanzahl ergibt sich aus dem Verhältnis von Breite x Höhe. In den meisten Fällen also 4048 x 3040 Pixel. Wenn wir nun davon ausgehen, dass wir dieses Bild drucken lassen möchten, dann könnten wir das Bild in max. 34 x 25 cm ausdrucken. Wieso?
Ich rechne die mal die Breite vor: 4048 px / 300 dpi = 13,493 inch * 2,54 cm/inch = 34,27 cm

Kannst du die Höhe selbst ausrechnen? Versuch es!

Aber was ist, wenn du das Foto auf eine große Leinwand mit 118 x 84 cm drucken lassen möchtest? In dieser Dimension wird es sicherlich nicht oft passieren, aber wir gehen davon mal aus.

Dir bleiben nun zwei Möglichkeiten:

  1. Du kannst das Bild hochskalieren
  2. Du kannst die Druckqualität runterstellen

Bei beiden Methoden heißt es in der Regel: Qualitätsverlust. Ich erkläre dir wieso.

Wie wir schon gelernt haben, speichert ein Pixel eine gewisse Anzahl an Farbinformationen – alle Pixel ergeben das Ergebnis des Bildes. Wenn man nun die Pixelanzahl erhöht, dann erhalten wir zusätzlich Pixel, dessen Informationen aber nicht bekannt sind, da sie neu sind. Moderne Programme können in einem gewissen Maße die fehlenden Informationen anhand spezieller Algorithmen ergänzen – dies geht aber nur bis zu einem gewissen Maß. Das Ergebnis eines zu hoch skalierten Bildes: Es wird krisselig, unscharf oder wie der Volksmund sagt: pixelig.
Dasselbe Ergebnis, erzielst du auch, wenn du die Druckqualität – also z.B. von 300 dpi auf 150 dpi runterschraubst. Dadurch streckst du das Bild künstlich, hast aber den Nachteil das es aus der Nahe ebenfalls pixelig aussieht.

Die Verringerung der DPI Anzahl kommt meist nur bei großen Leinwänden, Plastikplanen oder Drucken zum Einsatz, die man eh nur aus der Ferne betrachtet.

Was ist ein Vektor, und welche Vor- und Nachteile bietet es?

Tja, was ist ein Vektor? Es ist ein Element, welches primitive Informationen enthalten kann.
Soweit alles verstanden? Ich glaube nicht.

Vektoren, bzw. Vektordateien werden für primitive Grafiken verwendet, damit diese ohne Qualitätsverlust skalierbar bleiben. Anders als bei Pixeln, werden hier Punkte für eine Grundform erstellt. Einfachstes Beispiel: ein Quader mit 4 Knoten-Punkten. Die Linien bzw. die Verbindungen werden durch den Computer errechnet. Somit ist für den Computer nur interessant, wie weit sich der nächste Punkt befindet. Dieser Wert kann dann mal X multipliziert werden. Der Computer errechnet dann eigenständig die Linien- oder Flächenfüllung.

 

Wann verwendet man was?

So, mit den oberen Informationen kann ich dir nun sagen, was du wann verwenden solltest und wieso. Generell gilt: Elemente die z.B. oft in verschiedenen Größen eingesetzt werden müssen, sollten als Vektordatei vorliegen. Sehr häufig sind es Logos, Icons oder Signes. Diese müssen sowohl auf einer Visitenkarte als auch auf einem 50 Meter langem Schild platziert werden. Mit einem Pixel-Logo würde das nur bedingt gehen, da dies bereits in einer ausreichenden Größe angelegt sein hätte müssen, was es jedoch selten ist – das Geschrei ist dann meistens groß.